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Die Zauberflöte

In der Inszenierung von Barry Kosky, Deutsche Oper am Rhein, Düsseldorf

 

Wolfgang Amadeus Mozarts letzte und auch erfolgreichste Oper wurde aufgrund ihrer technischen Anforderungen auch als "Maschinenoper" bekannt. Barrie Kosky und die britische Theatergruppe "1927" (Suzanne Andrade und Paul Barritt) haben diesen Eindruck visuell transportiert: die Darsteller interagieren mit einem handgezeichneten und live animierten Film und sollen somit zum Teil der Märchenwelt um die Königin der Nacht, den Vogelfänger und die große Liebe werden. Phantasievoll, überraschend, teilweise witzig wurden die detailreichen Bebilderungen gestaltet.

 

Die Dialoge des Originals wurden komplett ersetzt, statt dessen übernehmen Passagen des Hammerklaviers und auf die Leinwand projizierte Texte in Bildqualität stummfilmartig. 

 

Eine wirkliche Interaktion der in gelungene 20ger Jahre Kostüme gewandeten Sänger, arrangiert zwischen einer Bildermischung aus Jugendstil, Collage und Comic, kann leider nicht stattfinden. Die Sänger werden zu singenden Statisten ohne Personenregie in genau abgestimmter Akkuratesse mit Musik und Film - eine Herausforderung der anderen Art auch für den Zuschauer. Denn ob der hektischen Bilderflut, die sich teilweise wiederholte und damit erschöpfte, kam das Einlassen auf die Musik eindeutig zu kurz.


Trotzdem eine phantasievolle Inszenierung, die 2012 in Zusammenarbeit mit der Komischen Oper Berlin entstand und mittlerweile um die Welt reist.

 

Alle Fotos ©Hans Jörg Michel 

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