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Ich bin eher Strass als Stress

Im März 2015 hatte ich die Freude, am Presserundgang zur Lagerfeld-Schau "Modemethode" in der Bundeskunsthalle in Bonn teilzunehmen. Ein visuelles Highlight, ähnlich der legendären Ausstellung "Roben wie Rüstungen" im Kunsthistorischen Museum 1991 in Wien.

 

Die Bundeskunsthalle scharte in der bestechenden Gesamtkonzeption des Meisters, also der "Modemethode", einen ganzen Reigen von Top-Leuten um sich: Gerhard Steidl entwarf das Ausstellungsdesign, die VOGUE entwickelte das Katalogmagazin, welches ausschließlich vor Ort über Walther König vertrieben wurde, der zauberhafte Papierkunst-Bereich wurde von Wanda Barcelona geschaffen, die Perücken schuf Sam Knight und natürlich die Mode von Karl Lagerfeld. Eine Art Gesamtkunstwerk - detailverliebt durchgestylt bis in den letzten Knopf vom Designer selbst.
Ich wandelte nach Abschluss des offiziellen Teils noch einmal durch die nunmehr nahezu menschenleeren Räume, angefüllt mit knallfarbigen Taschen und entstaubten Pelzen für Fendi, mädchenhaft zarten Chiffon-Kleidern für Chloé, handfest wie federleicht wirkenden Tweedkleidern, die einem den Atem rauben, für Chanel - durch einen universellen Kosmos der Roben für jeden Tag wie für die besondere Nacht - immer tragbar und immer einen Schritt voraus.

 

Aus aktuellem Anlass erinnere ich mich - und kann den Ausnahmedesigner Karl Lagerfeld jenseits von allen Katzen, allen Klischees und allen Kuriositäten im Modebusiness huldvoll als einen ganz großen Künstler anerkennen.

 

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